BMBF-Verbundforschungsprojekt HeatResilientCity: Hitzeresiliente Stadt- und Quartiersentwicklung in Großstädten - Bewohnerorientierte Wissensgenerierung und Umsetzung in Dresden und Erfurt
Governancestrukturen, Akteursperspektiven und Strategien in hitzebelasteten Quartieren
Steigende Hitzebelastung ist eine der anerkanntesten und folgenreichsten Wirkungen des Klimawandels in urbanen Räumen. Das Verbundprojekt HeatResilientCity zielt auf die Erforschung und Implementierung von innovativen, sozial gerechten und akzeptierten Anpassungsmaßnahmen zur Reduktion der thermischen Belastungen in Gebäuden und in Freiräumen auf Quartiersebene. Beispielsquartiere in den Großstädten Erfurt und Dresden dienen hierbei als Reallabore. Darin werden die Perspektiven der Bewohner/innen und der Akteure aus der Gebäudewirtschaft und Stadtentwicklung sowie die Kompetenzen der wissenschaftlichen Verbundpartner zur Erarbeitung der effizientesten Lösungen zusammengebracht.
Das Verbundforschungsprojekt stellt sich hierbei insbesondere den Forschungsfragen nach Klimaresilienz von Städten und Stadtquartieren
- Wie kann die Lebensqualität und die Attraktivität von Quartieren aus Bewohnerperspektive erhalten und verbessert werden?
- Wie lässt sich eine sozial gerechte Anpassung von Gebäuden möglichst ohne steigende Energiebedarfe durchführen?
- Wie lassen sich städtische Freiräume entwickeln und erhalten, um ihre Ökosystemleistungen (Biodiversitäts-Hot-Spot, Lebens- und Migrationsraum, stadtklimatischer Ausgleichsraum etc.) in Anbetracht der Kosten effizient auszuschöpfen?
Das ISP ist Forschungsverbundpartner in allen Arbeitspaketen des Vorhabens und wird federführend die Thematik „Governancestrukturen, Akteursperspektiven und Strategien in hitzebelasteten Quartieren“ untersuchen und die Reallabore in städtischen Quartieren mit den Landeshauptstädten Dresden und Erfurt durchführen und wissenschaftlich begleiten. Dabei spielen Akteursperspektiven auf kommunale Klimaanpassungsprozesse, mögliche Interventionen in den Quartieren sowie Good-Practice-Beispiele für bewohnerorientierte Klimaanpassungsstrategien eine wichtige Rolle. Befragungsergebnisse werden analysiert, Bewohnerperspektiven priorisiert und entsprechende Umsetzungsansätze zur Klimaanpassung in den Reallaboren mit den weiteren Akteursperspektiven (u.a. aus Wohnungswirtschaft, Stadtplanung, Klimatologie) verknüpft.
Besonders die subjektiven Wahrnehmungen und Verhaltensweisen der Bewohnerschaft finden im Forschungsprojekt Berücksichtigung, um Erkenntnisse über spezifische Belastungsfaktoren im Zusammenhang mit den städtischen Hitzeinseln zu erhalten. Zudem sollen Handlungserfordernisse abgeleitet und konkrete Umsetzungsstrategien und –maßnahmen entwickelt und pilothaft eingeleitet werden. Im Zentrum der Forschung steht die Lebensqualität der Bewohnerschaft auf Quartiers- und Haushaltsebene.
Der inter- und transdisziplinär zusammengesetzte Forschungsverbund zielt darauf, bestehende Zielkonflikte zu thematisieren, sowohl die Akzeptanz als auch die Effizienz von Klimaanpassungsmaßnahmen zu erhöhen, Umsetzungsbarrieren abzubauen und damit einen zukunftsweisenden Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung zu leisten.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektträger: DLR Projektträger (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.)
Laufzeit: 10.2017 - 01.2021