Kooperative Planungsansätze
Kooperation und Kommunikation im Sinne der Beteiligung unterschiedlichster Gesellschaftgruppen bei öffentlichen Planungsvorhaben ist mittlerweile nicht nur ein Gebot demokratischer Vernunft, um konsensfähige Resultate zu erzielen, sondern in vielen Planungsprozessen bereits gesetzliche Pflicht. Als Beispiel sei an dieser Stelle nur die Beteiligung von Vertretern von Menschen mit Behinderungen bei der Aufstellung von Nahverkehrsplänen oder Eisenbahnprogrammen genannt. Die gesetzliche Verankerung von Beteiligungsrechten sichert aber nicht per se gute Ergebnisse, hierfür sind insbesondere die Art und der Ablauf von Kooperationsverfahren entscheidend. Ein wichtiger Baustein ist hierbei die Moderation von kooperativen Planungsprozessen. Entscheidend für eine gute Moderation ist, dass die Teilnehmer das Arbeitsergebnis festlegen und nicht zu einem Resultat überredet oder gedrängt werden. Die Gruppe handelt selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Um einen erfolgreichen Abschluss zu erzielen, werden verschiedene Frage-, Präsentations- und Arbeitstechniken eingesetzt. Der/die Moderator/in gibt aber nicht das Ergebnis vor, sondern erläutert die Methode und organisiert die Vorgehensweise. Aufbauend auf diesem Moderationsverständnis setzt das Institut Verkehr und Raum je nach Projektaufgabe unterschiedlichste kooperative Planungsmethoden ein, schwerpunktmäßig sind dies:
Arbeitsgruppen
Eine Arbeitsgruppe zeichnet sich u. a. durch eine Mindestanzahl von Personen aus, die in direkter Interaktion zueinander stehen, wobei es jedem Mitglied möglich ist, unmittelbar mit jedem anderen Mitglied ohne hierarchische Zwischenebenen zu kommunizieren. Die Vorteile von Gruppenarbeit sind z. B. Synergieeffekte durch Bündelung unterschiedlicher Wissensschätze und Erfahrungen, die Risikoreduzierung von Fehlentscheidungen, Motivations- und Kreativitätsschübe sowie die Erhöhung der Akzeptanz von Entscheidungen durch Einbezug der Mitglieder in den Entscheidungsprozess.
Workshops
Workshops als Methode sind konzipiert als ein einmaliges Treffen zur Bearbeitung einer Thematik mit dem Ziel, brauchbare Ergebnisse zu erlangen. Konzeptionelle Grundelemente sind die Arbeit in einer Gruppe an einer Aufgabe außerhalb von Routinearbeiten, die Teilnahme von Spezialisten oder Betroffenen, die Leitung durch eine/n Moderator/in, ein ausreichend bemessenes Zeitbudget sowie Resultate, die über den Workshop hinaus wirken. Diese Arbeitsmethode ermöglicht die Aktivierung von Synergieeffekten durch die Zusammenführung von unterschiedlichen Sichtweisen der Teilnehmer sowie die Erhöhung der Akzeptanz für Entscheidungen, da diese gemeinsam getroffen werden.
