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NEUE MASTERATELIERS IM RIETH

Tische und Stühle der neuen Materateliers im Rieth
Neue Materateliers im Rieth

Am Freitag, 8. Oktober beziehen Master-Studierende der Fakultät Architektur und Stadtplanung der Fachhochschule neue, temporäre Ateliers im Erfurter Stadtteil Rieth. Dort kann nach eineinhalb Jahren Online-Studium wieder realistisches Arbeiten in Studioatmosphäre als Vorbereitung zum Berufseinstieg simuliert werden.

Seit dem Sommersemester 2020 fand aufgrund der Corona-Pandemie der Lehrbetrieb an der Fachhochschule Erfurt hauptsächlich als Online-Studium statt. Ein Zustand, der über die lange Dauer von eineinhalb Jahren von Studierenden und Lehrenden zunehmend als Belastung empfunden wurde. Im Juni 2021 formulierten die Fachschaften der Fakultät Architektur und Stadtplanung ihre Sorgen in einem Positionspapier und machten deutlich, dass für die Studierenden die Rückkehr zur Präsenzlehre höchste Priorität für den weiteren Studienverlauf hat. Denn: „Einige der wichtigsten Elemente des Studiums - den Austausch und den Praxisbezug – haben die letzten zwei Jahrgänge nie oder nur sehr sporadisch erlebt. Für viele Studierende ist das Studium nicht mehr das, was sie sich einmal erhofft haben, die Abbrecherquoten (werden) steigen“, so die Studierenden.

Die Erfahrungen der letzten Monate zeigten, dass Präsenzlehre nur gewährleistet ist, wenn ausreichend (Luft)raum zur Verfügung steht und Abstand gehalten werden kann. Weil das „Stammgebäude“ in der Schlüterstraße dafür zu klein ist, begann die Suche nach Räumen für externe Master-Ateliers. Im ehemaligen Komplexzentrum Erfurt Rieth wurde man schließlich fündig. Hier werden Studierende des Master-Studiengangs Architektur zwei große Räume als Master-Ateliers nutzen und dort für fünf Monate in einer Art Projektwerkstatt arbeiten. Die Ateliers befinden sich sowohl in der Vilnius Passage und als auch in den Räumen der TanzKreation Erfurt hinter dem Wandgemälde von Erich Enge. Möglich gemacht hat dies die Unterstützung und die große Offenheit der Akteure im Stadtteil, die in der Vergangenheit schon als Projektpartner zur Aktivierung des Stadtteils mit der FH kooperiert hatten.

Die Räume ermöglichen den Studierenden nun das Arbeiten in „Studioatmosphäre“ im Atelier. Dies für den Studiengang Architektur anerkannte und an vielen deutschen Hochschulen praktizierte Modell simuliert bereits während des Studiums das kooperative Arbeiten im Team im späteren Büroalltag. Die Arbeitsplätze stellen dabei den Ort zur Verfügung, an dem kontinuierlich in verschiedensten Medien, u.a. Modellbau an den Projekten gearbeitet wird, wo die im Arbeitsprozess entstehenden Ideen greifbar bleiben und so in den weiteren Verlauf einfließen sollen. Bei den Ateliers handelt es sich also nicht um herkömmliche Seminarräume mit wechselnder Belegung, sondern um feste Arbeitsplätze, die von mehreren Studierenden im Team konstant genutzt werden.

Zudem kann die „Dependance“ der FH Erfurt im Rieth als Reallabor verstanden werden, von dem Studierende, Anwohner*innen und die Stadt Erfurt gleichermaßen profitieren. Der „urbane Campus Rieth“ dient somit auch als Beitrag zur „dritten Mission“, in deren Kontext sich die Fachhochschule noch stärker mit der Stadt Erfurt und ihrer Gesellschaft vernetzt.

Parallel zum Einstand am Freitag findet die Vernissage der dritten Phase des PASTE UP im Rieth, einer künstlerischen Intervention am Glockenturm ausgeführt von Studierenden im Studiengang Architektur zusammen mit dem Künstlerteam Mannstein & Vill statt.

Ort: Glockenturm in Erfurt Rieth neben der Vilnius Passage (Mainzer Straße 34, Tram-Haltestelle Erfurt Rieth)
Zeit: Freitag, 8. Oktober 2021 18 – 20 Uhr

Kontakt:          
Prof. Stephanie Kaindl
stephanie.kaindl@fh-erfurt.de
Fakultät Architektur und Stadtplanung
Fachhochschule Erfurt