PROF4FHE
Die Fachhochschule Erfurt (FHE) wird im Rahmen des Bund-Länder-Programms „FH-Personal“ mit ihrem Projekt „PROF4FHE“ gefördert. Neben 33 weiteren Hochschulen wurde die FHE in der zweiten Auswahlrunde für eine Förderung von 2023 bis 2028 mit insgesamt knapp 3 Mio. Fördervolumen ausgewählt. Ziel des Projekts ist es, die professorale Personalgewinnung und -entwicklung an der FHE innovativ, strukturwirksam und vor allem nachhaltig weiterzuentwickeln.
Ein zentraler Aspekt ist der professorale Lebenszyklus, der von der Stärkung der Motivation für eine Bewerbung, über Onboarding und Begleitung während des Berufslebens bis zur Emeritierung reicht. Beabsichtigt werden damit die Steigerung der Sichtbarkeit des Berufsbildes „FH-Professur“, die Schaffung von Strukturen zur Chancen- und Diversitätsgerechtigkeit und der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Mittels bedarfsorientierter Maßnahmen sollen die gezielte und erfolgreiche Rekrutierung passender Personen unterstützt und vorangetrieben sowie gleichzeitig die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Wirtschafts- und Sozialpartner:innen gestärkt werden.
Werkstudierende gesucht!
Für mehrere Teilvorhaben suchen wir aktuell jeweils eine:n Werkstudent:in. Die Ausschreibungen finden Sie hier:
Ausschreibung Werkstudierende für Entwicklung einer Arbeitgeberinnenmarke
Ausschreibung Werkstudierende für Diversitätsorientierte Personalunterstützung
Bei Interesse wenden Sie Sich gern an die jeweiligen Verantwortlichen oder an prof4fhe@fh-erfurt.de
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Durch die Entwicklung und Kommunikation einer Arbeitgeberinnenmarke wird sich die FHE noch besser von anderen Konkurrent:innen, innerhalb und außerhalb des Hochschulsektors, abgrenzen und sich damit als renommierte Fachhochschule mit klarem Profil in Deutschland positionieren. Der möglicherweise vermutete Widerspruch zwischen „vielen Studiengängen“ und „klarem Profil“ wird bewusst aufgriffen, da gerade durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit über Studiengänge und Fakultäten hinweg ein einzigartiges Lehr- und Forschungsprofil entsteht. Der bisher von der Hochschule genutzte Slogan „Wo Studieren praktisch ist“ entspricht nicht mehr den heutigen Erwartungen hoch qualifizierter Berufserfahrener aus der Wirtschaft und stellt kein Alleinstellungsmerkmal als besonderer Attraktor für diese Zielgruppe dar.
Bisherige Ergebnisse:
- Interne Bestandsaufnahme und Profilanalyse anhand der Durchführung von Interviews, eines Workshops sowie einer Umfrage unter allen Professor:innen
- Umsetzung diverser Mediamaßnahmen, darunter mehrere Advertorials zu verschiedenen Themen
- Entwicklung eines ersten Entwurfs der Arbeitgeberinnenmarke inklusive Präsentation im Senat
- Mehrere interne, teilöffentliche und öffentliche Maßnahmen zur besseren Wahrnehmung der Fachhochschule Erfurt als Arbeitgeberin
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Aktive Rekrutierung umfasst die Vorbereitung und Durchführung der Recherche nach geeigneten Kandidat:innen sowie deren persönliche Ansprache für eine konkrete Professur. Das strategische Ziel des Teilvorhabens „Aktive Rekrutierung“ im Projekt PROF4FH ist der Shift von einer mehr oder weniger zufälligen, passiven Berufung von Professor:innen hin zu einem zielgerichteten, aktiven Berufungsprozess an der Fachhochschule Erfurt. Die Bestenauslese bei der Besetzung von Professuren kann auf diese Weise unterstützt werden.
Zudem kann aktive Rekrutierung einen Beitrag bei notwendigen Nachrekrutierungen leisten. Sie kann durch eine gute Implementierung zu einem entscheidenden Vorteil der FHE im Wettbewerb um die besten Köpfe und dadurch der strategischen Weiterentwicklung von Hochschule, ihren Fakultäten und Fachbereichen beitragen.
Bisherige Ergebnisse:
- Entwicklung inhaltlicher Vorschläge für die Berufungsordnung und -leitfaden mit der Zielsetzung strukturwirksamer Verankerung aktiver Rekrutierung in der Ordnung
- Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen für den Prozess aktiver Rekrutierung an der FH Erfurt
- Durchführung aktiver Rekrutierung für vakante Professuren innerhalb bestehender Strukture und Prozesse
- Bestrebungen zur Vernetzung und Koordination mit relevanten Stakeholdern
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Während noch vor wenigen Jahren das Berufsbild einer FH-Professur entlang der klassischen wissenschaftlichen Karriere: Promotion – Beruf – Professur verlief, sind heute vielfältige Berufswege erkennbar. Dies führt dazu, dass potentiell geeignete Kandidat:innen aus Ermangelung der Erfüllung von Voraussetzungen (z.B. Promotion oder Berufstätigkeit außerhalb der Hochschule) nicht berufungsfähig sind, obwohl sie das Karriereziel „FH-Professur“ anstreben.
Mit neuen Arten der gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sollen geeignete Personen in die Lage versetzt werden, sich auf eine Vollzeitprofessur an der FHE bewerben zu können. Im Rahmen des Projektes sollen Tandem-Stellen erprobt und die Voraussetzungen für Shared-Stellen geprüft werden.
„Tandem“ bezeichnet in diesem Zusammenhang ein Gespann aus FHE und Unternehmen, bei dem eine bisher nicht berufungsfähige Person zu 50 % an der FHE beschäftigt ist und zum übrigen Teil in einem Unternehmen Berufserfahrung sammelt. Unternehmen gewinnen hierdurch dringend benötigte Fachkräfte, insbesondere auch durch eine bundesweite Rekrutierung gemeinsam mit der FHE. In der Regel wird es sich um Promovend:innen handeln, die neben ihrer Promotion gleichzeitig Berufserfahrung in einem Unternehmen sammeln. Dies soll vor allem in den MINT-Fachrichtungen (Bauingenieurwesen, Gebäude- und Energietechnik, Informatik sowie Logistik) Anwendung finden.
„Shared“ wird im hier dargelegten Zusammenhang als Bezeichnung für ein Modell genutzt, in welchem eine außerhalb der Hochschule arbeitende, gleichwohl berufungsfähige Person zu einem verhandelten Prozentsatz (i.d.R. 50 %) aus dem Unternehmen/der Organisation herausgelöst wird und in Teilzeit an der FHE lehrt. Die Person hat demnach zwei Beschäftigungsverhältnisse. Finanziert wird dieses Modell jeweils aus anteiligen Mitteln der FHE und Mitteln des Unternehmens/der Organisation. Die Laufzeit beträgt mind. 3 Jahre.
Bei Fragen wenden Sie sich gern an praesidialamt@fh-erfurt.de.
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Mit einer spürbaren Verkürzung des gesamten Berufungsverfahrens auf unter 12 Monate soll es gelingen, die im Verfahren Platzierten auch tatsächlich für die Hochschule zu gewinnen und zu berufen. Ein weiteres Ziel besteht darin, Rechtssicherheit in den zunehmend aufkommenden Konkurrentenstreitverfahren zu haben und ein digitales Berufungsmanagement einzuführen. Mit dem digitalen Berufungsmanagement werden die Verfahrensschritte transparent und rechtssicher innerhalb und außerhalb der Hochschule dargestellt. Im Sinne eines „Capacity Building“ soll also mit diesem Teilvorhaben erstmals ein professionelles Berufungsmanagement an der FHE etabliert werden.
Bisherige Ergebnisse:
- Überarbeitung der Berufungsordnung mit dem Ziel rechtliche Sicherheit in den Berufungsverfahren zu schaffen
- Beschaffung digitales Berufungsmanagement und Durchführung der Customizing-Phase, um in naher Zukunft produktiv gehen zu können
- Überarbeitung des Berufungsleitfadens als laufender Prozess mit dem Ziel der Professionalisierung des Berufungsprozesses
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Durch die Etablierung einer hochschulweiten Ansprechpartnerin für das Onboarding neuberufener Professor:innen wird die Einstiegsphase erleichtert und strukturiert und dadurch nachhaltig die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft aufrechterhalten.
Aufgrund gegebener Rahmenbedingungen müssen Erwartungen und erhoffte neue Freiheiten in der professoralen Tätigkeit oftmals enttäuscht werden. Durch ein institutionalisiertes Onboarding soll auch ein geschützter Rahmen geschaffen werden, in welchem sich die Neuberufenen beispielsweise gegenseitig unterstützen und beraten können. Die Koordinatorin des Programms dient als persönliche Ansprechpartnerin und Vertrauensperson und bietet persönliche Erstberatungen zur strukturellen und strategischen Orientierung an.
Mit der Etablierung des Onboarding-Programms wird auch das mittelbare Ziel der Attraktivitätssteigerung der FHE-Professur verfolgt. Durch die gezielte Kommunikation der Angebote innerhalb und außerhalb der Hochschule sollen beispielsweise auch Absolvent:innen und potenzielle Kandidat:innen auf die Unterstützungsstrukturen aufmerksam gemacht werden, wodurch wiederum die Hürden zur Verfolgung des Berufsziels und schließlich zur konkreten Bewerbung abgebaut werden sollen. Mit der Beibehaltung bzw. Steigerung des „Wohlfühlgefühls“ bei den Neuberufenen steigt auch die Chance, dass diese intrinsisch motivierte aktive Rekrutierung betreiben.Mit einem qualitätsvollen Offboarding-Programm sollen die Emeriti auch weiterhin an die FHE gebunden und in das Onboarding der Neuberufenen und die aktive Rekrutierung integriert werden.
Bisherige Ergebnisse:
- Entwicklung der Website "Ihre Professur" für an einer Professur interessierte Personen sowie (neuberufene) Professor:innen der Fachhochschule Erfurt
- Konzeptionierung und Durchführung des Willkommenstages für neuberufene Professor:innen
- Erstellung einer Onboarding-Broschüre für neuberufene Professor:innen, die wichtige Informationen und Ressourcen für den Einstieg neuer Professor:innen enthält
- Aufnahme und Modellierung des Preboarding-Prozesses, der die administrativen und organisatorischen Schritte vor dem offiziellen Arbeitsbeginn erfasst und strukturiert
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Mit diesem Teilvorhaben sollen Rahmenbedingungen geschaffen und Maßnahmen an der FHE etabliert werden, die die Arbeitszufriedenheit der Professor:innen steigern und so die Personalbindung an die Hochschule stärken. Gleichzeitig bilden die Maßnahmen auch Anreizfaktoren, die die Gewinnung von qualifiziertem professoralem Personal unterstützen. Die Stärkung des Bereichs bedeutet zudem eine Entlastung und Unterstützung der Professor:innen in ihrem Arbeitsalltag, da sie sich auf qualifizierte Unterstützung verlassen können. Zudem tragen die Maßnahmen zum Durchbrechen noch immer vorhandener Rollenverständnisse und Vorurteile gegenüber Minderheiten und fremden Kulturen bei, ein im Freistaat Thüringen nicht zu unterschätzendes Phänomen. Dies gilt auch für Professorinnen und Professoren.
Bisherige Ergebnisse:
- Vernetzung mit unterschiedlichen Akteur:innen im Feld Diversität und Gleichstellung an der FHE
- Erstellung eines Katalogs diversitätssensibler Bedarfe an der FHE
- Mitarbeit am Thema Beratungs- und Unterstützungsangebote bei sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (SBDG)
- Erstellung eines Leitfadens zum Thema diversitätssensible Mediensprache (in Bearbeitung)
Das Projekt "PROF4FHE" wird im Rahmen des BMBF-Programms "FH-Personal" an der Fachhochschule Erfurt durchgeführt.Grundlage für das Förderprogramm ist die Bund-Länder-Vereinbarung vom 26. November 2018, die am 21. Dezember 2018 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Die Vereinbarung legt unter anderem Programmziele und den Gegenstand der Förderung fest.