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West-Exkursion des Masterstudiengangs Forst rundet Wintersemester ab

Neun Studierende des Studiengangs „Management von Forstbetrieben“ besuchten am 6. und 7. Februar 2023 in Begleitung von Prof. Dr. Justus Eberl insgesamt drei forstwirtschaftliche Unternehmen in Deutschland und Luxemburg. Kerninhalt der im Modul „Diversifizierung von Forstbetrieben“ stattfindenden Exkursionen ist jeweils der Blick über das forstliche Kerngeschäft Holzproduktion hinaus.

Exkursionsstart am Montagmorgen war bei Constantia Forst GmbH im Büdinger Wald in Mittelhessen, dem größten privaten Waldbesitzer in dieser Region. Betriebsleiter Henning Boßmann gab einen Einblick über Bau und Planung von Windkraftanlagen im Wald, die neben dem Beitrag zur Energiewende auch eine krisensichere Einkommensquelle für den Forstbetrieb darstellen. Nach Besichtigung des Steinbruches und einer kurzen Führung über das Betriebsgelände, welches als Eventlokation zur weiteren Diversifizierung erworben wurde, ging es weiter nach Rheinland-Pfalz.

Zweiter Stopp war die Vorstellung der Salm-Salm & Partner GmbH durch Felix Jenninger im Weinkeller des Schlosses Wallhausen. Der thematische Schwerpunkt lag hier in der strategischen Geldanlage in nationale und internationale Forstimmobilien. Vor der Weiterfahrt führte Mathias Schwermer die Gruppe durch die seit Jahrzehnten nach den Grundsätzen der ANW (Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft) bewirtschafteten Wälder. Ein Blick auf die umliegenden Weinberge, die ebenfalls zum Familienbetrieb gehören, rundet den Eindruck aus dem Südwesten Deutschlands ab.

Am folgenden Tag ging es ins benachbarte Luxemburg zur Lëtzebuerger Privatbësch Family Forestry. Betriebsleiter Winfried von Loë erklärte u.a. die Bewirtschaftung des extrem kleinstrukturierten Privatwaldes in Luxemburg sowie die dortige Waldklimaprämie. Im Rahmen dieses Programms erhalten private und kommunale Waldbesitzer 150 bis 250 EUR pro Jahr und Hektar für den Erhalt klimastabiler Mischwälder.

„Eine Förderung der Gemeinwohlleistungen des Ökosystems Wald ähnlich der bereits bestehenden Zahlungen in der Landwirtschaft ist höchste Zeit.“ fasst Etienne Guillaume seine Erkenntnisse über die Unterstützung von Waldeigentümern in Luxemburg zusammen.

Erstaunt waren die Studierenden zudem über den finanziellen Mehrwert der Zertifizierung für luxemburgische Forstbetriebe. Anders als in Deutschland, werden die zusätzlichen Anforderungen an die Forstbetriebe auch durch höhere Holzpreise honoriert: „4 € mehr pro verkauftem Festmeter Holz, da überlegt kein Waldbesitzender mehr, ob die Zertifizierung nach PEFC auch wirtschaftlich Sinn macht.“ Nach der theoretischen Einführung ging es natürlich auch an diesem Exkursionspunkt raus in den Wald.

Damit beenden die Masterstudierenden Forst ihr umfassendes Exkursionsprogramm im Wintersemester, das sie neben Hessen, Rheinland-Pfalz und Luxemburg u.a. auch nach Brüssel, Berlin und Sachsen führte.